Gemeinsamer Aufruf der staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften und der freisinnigen Humanisten in Flandern
Einer von zehn Flamen lebt von einem Einkommen, das unter der Armutsgrenze liegt (Flämischer Armuts-Monitor 2017). Statistiken der Organisation „Kind und Familie“ (Kind en Gezin) beweisen überdies, dass 14 Prozent aller in Flandern lebenden Kinder zwischen 0 und 3 Jahren in sozial benachteiligten Familien aufwächst. Niemand kann und darf sich mit diesen Zahlen abfinden.
Anlässlich des Internationalen Tags der Bekämpfung der Armut am 17. Oktober forderten die staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften und die freisinnigen Humanisten in Flandern in einer gemeinsamen Charter Solidarität mit Menschen in Armut. Sie formulieren konkrete Vorschläge, die sich an die Behörden, an gesellschaftliche Gruppierungen und an jeden Einzelnen von uns richten.
Charter
In der gemeinsamen Charter rufen wir dazu auf, sich nicht mit den gegenwärtigen gesellschaftlichen Strukturen, der herrschenden Mentalität und Gesetzen und Vorschriften abzufinden, die Armut hervorbringen und erhalten. Im Gegenteil: Für jeden Menschen müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, die in Art. 23 der belgischen Verfassung festgeschrieben sind und die das Recht auf Arbeit, soziale Sicherheit, menschenwürdiges Wohnen, eine gesunde Umwelt, kulturelle und gesellschaftliche Selbstenfaltung und staatliche finanzielle Unterstützung von Familien gewährleisten.
Aushändigung an das Flämische Parlament
Die Charter wurde am 17. Oktober um 10 Uhr von Vertretern der anerkannten Religionsgemeinschaften und der freisinnigen Humanisten Jan Peumans, dem Präsidenten des Flämischen Parlaments, überreicht.
Teilnahme
Außerdem nahm am 17. Oktober um 19 Uhr eine Delegation der anerkannten Religionsgemeinschaften und der freisinnigen Humanisten auf dem Sint-Pietersplein in Gent an der jährlichen Gedenkfeier am Mahnmal der Opfer von Armut und Ausgrenzung teil. Menschen in Armut stellten selber einen Stadtrat zusammen, der die Empfehlungen vorstellte.
Im Anhang der vollständige Text der Charter „Onze verantwoordelijkheid tegenover armoede en sociale uitsluiting. Een oproep vanwege de Vlaamse Interlevensbeschouwelijke Dialoog“ (VILD) auf Niederländisch.
Pressekontakte
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Geert De Kerpel, Sprecher der Belgischen Bischofskonferenz, 0477-30 74 14, geert.dekerpel@bc-diomb.be
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