Bezirk Antwerpen-Brabant-Limburg
Die Corona-Pandemie hat für uns unterschiedliche Folgen, unter anderem wirtschaftliche und gesundheitliche.
Aber die Pandemie hat uns auch daran erinnert, dass der Mensch nicht geschaffen wurde, um alleine zu leben, ganz im Gegenteil zu dem, was in unserer heutigen Gesellschaft allgemein angenommen wird. Solidarität, Brüderlichkeit und Gerechtigkeit sind die Grundwerte unseres Zentrums, des Protestantischen Sozialzentrums. Deshalb ermutige ich alle, die jeden Tag für die Grundrechte auf der ganzen Welt kämpfen.
Zweifeln Sie nie daran, dass eine kleine Gruppe nachdenklicher und engagierter Bürger die Welt verändern kann. Eigentlich noch deutlicher: Es ist nie anders geschehen. (Margaret Mead)
Alexia Byiza
Direktorin und Koordinatorin
Das Protestantische Sozialzentrum VoG
Bezirk Ost Hennegau-Namur-Luxemburg
Christin und notärztin
Eines Abends wurde mein Team zu einer 55-jährigen hypertensiven Frau nach Hause gerufen. Sie fühlte sich krank und war sehr unruhig.
Als sie im Krankenwagen saß und behandelt wurde, begann sie heftig zu weinen. Sie hatte familiäre Probleme und dachte immer mehr über einen Selbstmord nach. Ich nahm sie in meine Arme und tröstete sie, indem ich ihr sagte, dass alles in Ordnung sein wird, dank Gott, der über uns wacht.
Sie hörte auf zu weinen und sagte: “Frau Doktor, Sie haben mich ins Vaterhaus zurückgebracht. Ich habe immer an Gott geglaubt, aber durch die Anhäufung von Problemen in meinem Leben habe ich meinen Glauben verloren.”
Sie verbrachte eine gute Nacht im Krankenhaus mit normalem Blutdruck und ohne Medikamente. Sie kehrte am nächsten Tag nach Hause zurück.
Seitdem bin ich in regelmäßigem Kontakt mit ihr. Es geht ihr viel besser. Ihre familiären Probleme sind fast gelöst. Sie ist auch wieder in die Kirche eingetreten, in der sie früher bereits war.
Dr. RACHELLE EBONGO
Notärztin in der Klinik Notre-Dame-de-Grâce, Gosselies
Bezirk Französischsprachiges Brabant
Denn Du bist mit mir
Im Jahr 2015 bin ich in den Ruhestand gegangen. Ich kam aus dem Maghreb zurück, wo ich zwölf Jahre lang die Wallonie und Brüssel als Kulturdiplomat vertreten habe.
Was würde ich jetzt mit meiner Freizeit machen? Wieder zu meiner Gemeinde (Bruxelles-Musée) gehen? Ja, absolut! Wieder in einen Verein eintreten? Mich ehrenamtlich engagieren? Ja!
Als ich öffentlicher Schreiber in der Bibliothek von Ixelles wurde, empfing ich Leute – meist Ausländer. Sie hatten Probleme ein Formular auszufüllen und einen Text zu schreiben. Bei diesen Zusammenkünften handelte es sich um einen wechselseitigen Austausch, der für mich sinnvoll und für die andere Person nützlich war.
Ich habe mich auch SINGA angeschlossen, einem Netzwerk, das neue Migranten willkommen heißt und ihnen die Integration erleichtert. Meine Aufgabe ist es, einen Stammtisch für Neuankömmlinge zu leiten. Der Stammtisch ist für mich eine Bereicherung. Dank des Stammtisches habe ich viele neue Bekanntschaften gemacht und sogar Freunde gefunden.
Leider hat die Pandemie diese Treffen ausgesetzt.
Hoffen wir auf Besserung!
Daniel Soil
Bezirk Lüttich
Ich bin mit dem Gedanken der Ökumene aufgewachsen. Von klein auf war ich gewohnt, sowohl an der Messe als auch am Gottesdienst teilzunehmen und zu respektieren, dass die Tatsache, dass jemand seinen Glauben auf eine andere Weise ausdrückt, nicht bedeutet, dass der eine richtig und der andere falsch ist, dass der eine in der Wahrheit und der andere im Irrtum ist. Von klein auf wurde mir beigebracht, dass die Vielfalt der Kirche zu schätzen ist wie ein Diamant, dessen Schönheit aus all seinen Facetten hervorgeht! Und in meinem Pfarrdienst hat mich nichts so sehr überrascht wie die Entdeckung der “Perlen”, die in jeder der christlichen Kirchen vorhanden sind. Mit dieser Schönheit komme ich während des Austausches in Lüttich im Rahmen der Ökumenischen Konferenzen und des RCF (Radio Chrétienne Francophone) in Kontakt. Eine Erfahrung, die alle Teilnehmer teilen und als eine Bereicherung empfinden. Unser Publikum sagt uns, dass unsere Zusammengehörigkeit offensichtlich ist. Ist dieses Miteinander nicht der schönste Tribut an die Einheit, die wir in Ihm teilen?
Pfarrer Vincent Tonnon
Bezirk Ost – West Flandern
Mein Glaube
Auf die Frage,
warum glaubst du,
ist dies meine Antwort:
Schaue!
Wenn die Dinge gut laufen,
hängt sein Name mir auf den Lippen.
Er kennt meine Zweifel,
meine Schwächen, meine Fehler.
und umarmt sie ohne Mühe.
Schaue!
Er hat meine Zunge fluchen gehört
und sah meine Seele verfluchen.
Ich sündige genauso viel und manchmal mehr als der Durchschnitt und das will ER vergeben.
Manchmal ist es schwer,
zu verstehen, warum.
Verstehe mich nicht falsch,
ich glaube an Ihn, aber warum er an mich?
Was macht mich so besonders?
Was sieht ER in mir, was ich nicht sehe?
Glaube oder ist da noch mehr?
Trotz all dieser Zweifel,
will ER mich akzeptieren.
Er ist Liebe,
bedingungslos,
in einem Universum voller Bedingungen.
Er liebt dich, weil du unvollkommen bist, das macht dich zu etwas Besonderem.
Also,
deshalb glaube ich an Ihn.
Avery Bertrand Iradukunda
Bezirk WestHennegau
Engagement, das. Substantiv, Neutrum.
[persönlicher] Einsatz aus [weltanschaulicher] Verbundenheit; Gefühl des Verpflichtetseins zu etwas
In diesem Wort steckt sehr viel.
Während ich diesen Artikel schreibe, denke ich darüber nach, was das Wort “Engagement” für mich bedeutet.
Und so sage ich mir, dass ich mich mein ganzes Leben engagiert habe und engagieren werde :
da ist mein Engagement meinen Eltern gegenüber;
meine Pflicht, mich um meine Patienten zu kümmern, ihnen beizustehen und ihr Leid zu lindern;
meine moralische Pflicht, meine Tochter zu einer verantwortungsvollen Frau zu machen und…. Jesus Christus zu folgen.
Dabei erinnere ich mich an den Namen des gemeinnützigen Vereins, der in den 1970er Jahren von meinem Vater und einigen Mitgliedern der Gemeinde Petit-Wasmes gegründet wurde: “Glauben, Lieben, Dienen”…
Zu glauben, dass Jesus Christus mein Retter ist, ihn von ganzem Herzen zu lieben, meinen Nächsten zu lieben, meinem Gott zu dienen und anderen zu dienen.
Das ist meine Mission!
Dr. Laurence Vilain
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