Haus der Hoffnung und Humanitäre Korridore

Solidarität mit Mitmenschen, die Hals über Kopf aus einem Kriegsgebiet flüchten mussten.

Nachdem im August 2015 Zehntausende Flüchtlinge nach Belgien gekommen waren, oft nach einer lebensgefährlichen Höllentour, war unser Hilfswerk ‘Protestantse Solidariteit’ davon überzeugt, dass wir diese menschliche Katastrophe nicht unbeachtet lassen konnten. So wurde eine Arbeitsgruppe mit Menschen aus Kirchen und Kommissionen eingerichtet, die sich an dieser Stelle engagieren wollten.

Die neue Projektgruppe, »Over Hoop en Huizen«, stellte bald fest, dass die Wohnungsunterbringung von soeben aner­kannten Flüchtlingen eine von den dringendsten Aufgaben sei und dass hierbei die kirchlichen Gemeinschaften eine wichtige Rolle spielen könnten.

Gesagt, getan. Mit Hilfe verschiedener Berichte und Veröffentlichungen unserer Kirche wurde regelmäßig über die Erfahrungen aus dieser Projektgruppe berichtet.

Nun können wir nach zwei Jahren Aktivität auf folgende Resultate zurückschauen:

Nu, na twee jaar activiteiten, kunnen we op het volgende resultaat terugkijken:

  • Dreißig Familien konnten in Wohnungen untergebracht werden unter dem Schutz und der Mitarbeit von 25 VPKB-Gemeinden
  • Durch Spenden, Kollekten, Flohmarktverkäufen, Konzerteinnahmen etc. wurden rund 60.000 Euro zusammengebracht
  • Für die oben genannten Aktionen wurde das gesammelte Geld fast vollständig ausgegeben
  • Die Nebenfolgen dieser Solidarität waren und sind noch immer herzerwärmend
  • Die meisten Flüchtlinge zogen es vor, rund um die großen Städte wie Brüssel, Gent und Antwerpen Wohnung zu nehmen, vor allem mit Blick auf Kontakte sowie Möglichkeiten der Beschulung und bei der späteren Job­suche. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass auch in kleinen Städten und Gemeinden Möglichkeiten bestehen.
  • Die oben genannten Aktivitäten wurden und werden noch immer mit Enthusiasmus von einer zahlenmäßig anwachsenden Gruppe Ehrenamtlicher durchgeführt.

Weitermachen oder aufhören?

Das Flüchtlingsproblem besteht nach wie vor, auch wenn die Zahl der Asylsuchenden, die jetzt nach Belgien kommen, viel geringer ausfällt als im Zeitraum 2015/16. Auch in 2017 wurden wir noch regelmäßig um Hilfe gebeten. Und wir wissen, dass selbst jetzt in 2018 Flüchtlingsfamilien ihre Hoffnung auf uns setzen. Die Wohnungssuche ist in dieser Zeit oft mit der Sorge um Finanzierbarkeit und praktische Fragen sowie mit psychischen Belastungen verbunden.

Belgische Glaubensgemeinschaften, aufgerufen von Sant Egidio, sind 2017 auch auf andere Art angesprochen worden, um verletztliche Flüchtlinge auf einem sicheren Weg nach hier zu bringen, nämlich über Humanitäre Korridore. In Zusammenarbeit mit der Föderalen Regierung wurden 150 Flüchtlinge in die Lage versetzt, um auf sicheren Wegen einzureisen mit Hilfe von humanitären Visas – unter der Bedingung, dass die Glaubensge­meinschaften die Aufnahme und die Begleitung garantieren.

Unsere VPKB steht hinter dieser zusätzlichen Herausforderung, Flüchtlingen eine sichere Überfahrt zu verschaffen. Immerhin hat für Christenmenschen Priorität, Mitmenschen in Not zu helfen.

– Es ist schön zu erleben, dass Kirchen ein Ohr für diesen Hilferuf haben. Am 22. Dezember sind die ersten zwei Familien aus dem Libanon nach Belgien ausgeflogen. Eine Familie wurde aufgenommen von der VPKB-Gemeinde in Courcelles, die mit viel Liebe und sehr schnell auf die Suche nach einer Unterkunft für diese Familie aus Syrien gegangen ist. Kein bedrohlicher Wellengang auf See und keine versengende Wüstenhitze hatte auf sie gewartet, sondern ein warmer Empfang nach ihrer sicheren Ausreise und Ankunft.

Ein warmer Aufruf:

Die Unterstützung dieser Aufnahme durch die “Humanitären Korridore” hat zur Folge, dass mehr Geld not­wendig ist, als zurzeit vorhanden. Für die zugesagte Aufnahme von zwei Familien sind sicher noch 20.000 Euro nötig. Wir vertrauen auf ein barm- und warmherziges Engagement verschiedener Kirchen, seien sie klein oder groß.

Außer den spontanen Beiträgen und Spenden, die wir schon empfangen durften, bitten wir die Gemeinden, vor allem diejenigen, die sich noch nicht beteiligt haben, dieses Jahr mindestens eine Kollekte für diesen guten Zweck vorzusehen. Kirchenmitglieder dürfen zu Wohltätigkeitsaktionen oder persönlichen Spenden aufgerufen werden. Die Bankverbindung lautet: BE06 3100 0835 5022 UNIPROBEL VZW, Stichwort “Over Hoop en Huizen”.

Wir wollen uns bei jedem bedanken, der in der vergangenen Zeit mitgearbeitet hat. Wir bitten um Rück­meldung aus den Kirchen, ob sie sich (erneut) engagieren wollen, bis Ende Februar bei diesen regionalen Kontaktpersonen:

 

Dirk Hartkamp (fr): 0498/203202, email:  dirk.hartkamp@skynet.be

Tetty Rooze     (nl): 0468/255368, email: tettyrooze@gmail.com )

 

 

 

 

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